Mein Kind jammert ständig – was wirklich dahinter steckt
Dein Kind jammert über scheinbare Kleinigkeiten, wirkt unzufrieden und du fragst dich: Was ist denn los? Was soll ich denn noch alles tun?
Früher dachte ich, mein Job als Mutter sei es, mein Kind glücklich zu machen – Jammern sei ein Problem und ich müsse es richten.
Aber dann lernte ich: Jammern ist oft ein Zeichen für aufgestauten Stress und ungelöste Emotionen.
Warum jammern Kinder so viel?
Aletha Solter, die Begründerin von Aware Parenting, erklärt: Wenn Kinder Tränen zurückhalten müssen, stauen sich ihre Emotionen. Anstatt zu weinen oder zu toben, fängt das Kind an zu jammern.
Kinder jammern nicht ohne Grund. Sie zeigen uns damit: Mein Stressgefäß ist voll! Ich habe Emotionen, die rauswollen! Jammern ist der verzweifelte Versuch ins Weinen oder Wüten zu kommen um sich von belastenden Gefühlen zu befreien.
Jammern ist oft der Versuch zu weinen
Jammern kann ein Zeichen dafür sein, dass ein Kind eigentlich weinen müsste, es aber nicht schafft. Meistens fehlt die Verbindung und das Kind fühlt sich nicht sicher. Vielleicht wurde es in der Vergangenheit abgelenkt oder beschämt, wenn es weinen wollte.
💡 Was hilft? Um Kindern zu helfen, aus dem Jammern heraus ins heilsame Weinen zu kommen, brauchen sie eine starke Verbindung zu uns. Wenn sich dein Kind gesehen, gehört und sicher fühlt, kann es seine tief sitzenden Emotionen loslassen. Dann kann aus Jammern ein befreiendes Weinen werden, bei dem angestaute Gefühle und Stresshormone ausgeschwemmt werden.
Wie kannst du dein Kind dabei unterstützen?
💡 1. Spielen für mehr Verbindung
👉 Durch liebevolles, spielerisches Miteinander kannst du dein Kind in eine tiefe Verbindung bringen. Körperkontakt, gemeinsames Lachen und spielerische Kämpfe (z. B. Kissenschlachten oder Fangspiele) helfen dem Nervensystem, sich zu entspannen. Kennst du schon die 9 Bindungsspiele aus dem Aware Parenting?
💡 2. Präsenz und Zuhören
👉 Wenn dein Kind jammert, unterbrich es nicht und versuche nicht, es abzulenken. Benenne deine Wahrnehmung und sei präsent: „Du klingst traurig. Ich bin da.“
💡 3. Ermutige dein Kind, seine Tränen fließen zu lassen
👉 Manchmal hilft ein sanfter Satz wie: „Es ist okay zu weinen. Ich bin hier.“ Das Kind merkt, dass es sicher ist, alle seine Gefühle zuzulassen.
Langfristig: Wie wird das Jammern weniger?
✔ Tägliche unstrukturierte Spielzeit: Spielen ist die Sprache der Kinder – hier verarbeiten sie ihren Stress.
✔ Bewusste Zuwendung: Regelmäßige Momente von ungeteilter Aufmerksamkeit helfen, das emotionale Gleichgewicht zu stärken.
✔ Klarheit & liebevolle Führung: Kinder müssen sich sicher fühlen um sich Emotional zu öffnen.
Fazit: Jammern ist ein Signal – und du kannst darauf eingehen.
Statt das Jammern einfach „abzustellen“, können wir es als Chance sehen, unser Kind emotional zu begleiten. Denn wenn Kinder ihre Gefühle ausdrücken dürfen, werden sie langfristig zufriedener und ausgeglichener.
Und wenn’s mal nicht weitergeht?
Wenn du gerade überwältigt vom Alltag bist, ständig im Konflikt steckst oder einfach nicht mehr weiterweißt – melde dich gern bei mir. Ich bin für dich da – mit Herz, Erfahrung und fundiertem Wissen.
Elternsein ist kein Job für Perfektion – sondern für echte, fühlende Menschen.
Alles Liebe,
Deine Mareen
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