Nächte voller Wutanfälle – meine persönliche Erfahrung mit nächtlichen Gefühlsausbrüchen
Ein Erfahrungsbericht von Mareen Kafka, Aware Parenting Familienberaterin
Ich werde diese Nächte nie vergessen. Meine Tochter war knapp zwei Jahre alt, als mein Kind nachts Wutanfälle hatte und schrie, dass sich die Balken bogen. Kein leises Wimmern, kein bisschen Quengeln – es war ein regelrechter Orkan aus Wut.
Und weißt du, was ich gemacht habe? Ich schloss die Fenster. Nicht, um die kühle Nachtluft draußen zu halten – sondern, weil ich Angst hatte, dass die Nachbarn uns hören könnten. Ich fühlte mich in diesen Momenten so schuldig und gleichzeitig so hilflos. Vielleicht kennst du das ja: dieses nagende Gefühl, dass du etwas falsch machst, dass du die Kontrolle verlierst.
Wir gingen oft ins Wohnzimmer, ich mit meinem tobenden Kind auf dem Arm. Dort saß ich dann, erschöpft, beschämt, und fragte mich:
„Warum hat mein Kind nachts solche Wutanfälle? Warum gerade nachts? Was mache ich falsch?“
Warum nächtliche Wutanfälle bei Kindern ok sind
Damals dachte ich, dass ich versage. Heute weiß ich: Nächtliche Wutanfälle bei Kindern sind kein Zeichen von Versagen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Kinder Stress abbauen.
Tagsüber erleben Kinder so viel – Trennung von uns Eltern, Regeln im Kindergarten, vielleicht ein strenger Blick, wenn sie etwas „falsch“ machen. Auch ganz kleine Dinge können Stress auslösen. Und wenn dafür tagsüber kein Raum bleibt, dann kommt alles nachts hoch.
Eigentlich ist das etwas Gesundes: Der Körper sucht sich ein Ventil. So wie wir Erwachsenen schlecht schlafen, wenn uns etwas belastet, so tobt ein Kind, wenn sein „Stressgefäß“ überläuft.
Warum Gefühle nachts so heftig werden können
Ich habe damals verstanden: Gefühle sind nicht das Problem – das Problem ist, wenn wir sie unterdrücken.
Denn Kinder haben ganz natürliche Mechanismen, um Anspannung loszulassen:
- Weinen und Wüten
- Lachen
- Toben und Bewegen
- Spielen
- später auch Reden
Je kleiner sie sind, desto wichtiger sind Tränen und Wutausbrüche. Das wusste ich damals nicht. Ich versuchte, schnell zu beruhigen, abzulenken, manchmal auch einfach nur durchzuhalten. Doch damit staut sich der Druck nur weiter an. Und irgendwann explodiert er – oft nachts, wenn ein Kind Wutanfälle bekommt.
Was Kinder in nächtlichen Wutanfällen wirklich brauchen
Heute weiß ich: In diesen Momenten geht es nicht darum, den Wutanfall zu beenden. Es geht darum:
- präsent zu sein
- tief zu atmen
- Halt zu geben
- deinem Kind zu signalisieren: „Ich bin da.“
Mehr braucht es gar nicht.
Wenn du dein Kind durch Wutanfälle begleitest, schenkst du ihm nicht nur Sicherheit – du hilfst ihm, Anspannung gesund abzubauen.
Tipps für Eltern, wenn das Kind nachts Wutanfälle hat
👉 Ein paar Dinge, die dir dabei helfen können, wenn dein Kind nachts Wutanfälle hat:
- Atme zuerst selbst tief durch. Dein ruhiger Atem wirkt wie ein Anker.
- Begleite dein Kind mit einfachen Worten wie „Ich bin hier.“ – mehr braucht es oft gar nicht.
- Lass die Gefühle zu. Keine Ablenkung, kein „Ist doch nicht so schlimm“.
- Achte auf einen sicheren Raum: Dein Kind soll sich nicht verletzen können.
- Schaffe tagsüber bewusst kleine Entladungs-Momente: Zeit für gemeinsames Spielen, Lachen, Bewegung oder Toben. Das beugt nächtlichen Ausbrüchen oft vor.
Unsere Kinder sind noch so intuitiv. Wir Erwachsenen denken immer, wir wissen alles besser. Dabei können wir – was Gefühle angeht – so viel von unseren Kindern lernen.
Klingt simpel, ist es aber nicht immer – weil auch wir Eltern unsere eigenen Muster und Stressmomente mitbringen. Aber glaub mir: Mit jedem Mal wird es leichter.
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Fazit: Elternsein heißt präsent sein
Elternsein heißt nicht, alles perfekt zu machen. Es heißt, da zu sein.
Selbst dann, wenn dein Kind nachts Wutanfälle hat und du am liebsten die Decke über den Kopf ziehen würdest.
Alles Liebe
Deine Mareen
www.mareenkafka.de
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